Schlangen: Wie groß ist das Problem wirklich?

Vor einigen Tagen machte das balearische Umweltministerium mit einer unerfreulichen Aussage Schlagzeilen: Der Kampf gegen die Schlangen auf Mallorca sei verloren. Es sei nicht länger möglich, die invasive Art auszurotten. Doch was bedeutet dies genau für die Insel und die Besucher? Die gute Nachricht: Es ist weniger schlimm als es beim ersten Lesen klingt. Die schlechte Botschaft: Komplett harmlos ist das Ganze allerdings auch nicht.

Die Schlangen sind nicht giftig

Bei den Schlangen handelt es sich um zwei Arten, die beide nicht giftig sind: die Treppen- sowie die Hufeisennatter. Sie sind vermutlich versteckt in hohlen Olivenbaumstämmen über Fähren auf die Insel gekommen. Hier haben sie sich rasant vermehrt. Inzwischen gibt es von beiden Arten mehrere Tausend, so die offizielle Schätzung. Die Schlangen können über zwei Meter lang werden. Sie bevorzugen allerdings das Landesinnere sowie das Gebirge. An Stränden und Buchten ist die Wahrscheinlichkeit relativ klein, auf sie zu treffen. Die Schlangen leben derzeit hauptsächlich in der Es Pla-Ebene. Sie wurden allerdings auch schon in Dörfern sowie auf öffentlichen Plätzen gesichtet.

Für die heißen Monate des Jahres ist damit zu rechnen, dass die Tiere Kühlung in Garagen und Häusern suchen. Wer eine Finca mietet, sollte deshalb nicht ausschließen, einen unliebsamen Gast begrüßen zu müssen. In einem solchen Fall muss der Tierschutz benachrichtigt werden, um die Schlange sicher vom Grundstück zu bringen.

Die Hufeisennatter ist aggressiv

Der Tierschutz soll dabei nicht (nur) die Schlange schützen, sondern vor allem den Menschen. Gerade die Hufeisennatter gilt als überaus aggressiv. Sie beißt schnell und schmerzhaft zu. Im schlimmsten Fall kann sich die Bisswunde zudem entzünden und so für ernste gesundheitliche Probleme sorgen. Die Treppennatter ist erkennbar dunkler als die Hufeisennatter. Trotzdem sollte bei einer Sichtung einer Schlange kein Risiko eingegangen werden. Insbesondere bei Wanderungen im Landesinneren sollten große Steine oder herumliegende Baumstämme gemieden werden, da diese als Verstecke für die Tiere dienen.


Comments are closed.