Trotz der letztes Jahr in Kraft getretenen Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben sollen deutsche Urlauber die Playa de Palma nach wie vor als unsicher empfinden. So zumindest übt TUI-Deutschland heftige Kritik und fordert von den Verantwortlichen mehr Engagement. Hat sich wirklich zu wenig verändert und was sagen die Touristen dazu?
Saufgelage mit Sangria aus Kübeln, fliegende Händler und geschäftstüchtige Masseurinnen – das Bild aus früheren Zeiten ist mit der anfangs umstrittenen Studie seit dem Sommer 2014 passé. Insgesamt 113 Artikel sieht das Regelwerk vor und betroffen davon sind nicht nur Urlauber, sondern auch Einheimische. Genauso ein Dorn im Auge war den Stadtvätern nämlich die zunehmende Verschmutzung der Gassen, verbunden mit steigenden Reinigungskosten in wirtschaftlich nicht gerade rosigen Zeiten. Achtloses Wegwerfen von Kaugummis oder Zigarettenkippen betrifft auch die Mallorquiner selbst und das scheint Vorbildwirkung für die Touristen zu haben.
An der Playa de Palma zogen sich die fliegenden Händler angesichts der verstärkten Polizeipräsenz ebenfalls zurück. Wie auch Bettler und Prostituierte. „Sicher gäbe es noch viel zu tun“, meint der Vizebürgermeister Palmas, aber die großen Probleme sind weitestgehend im Griff und „an der Playa de Palma ist es nicht unsicherer als an anderen Orte Mallorcas.“
Die Mehrheit der Gäste ist zudem sehr zufrieden mit Palma und 93,4% möchten wiederkommen. In der Hauptsaison 2014 ließ die Tourismusstiftung 9000 Touristen vor der Abreise befragen und das Bild ist überaus positiv. 96% der Befragten wollten Palma als Urlaubsdestination sogar weiterempfehlen. Wäre die Situation an der Playa de Palma wirklich so unsicher, wie von der TUI dargestellt, sähen die Ergebnisse wohl anders aus.
Außerdem ist nicht nur die TUI mit der Buchungslage für den heurigen Sommer sehr zufrieden, sondern sämtliche Reiseveranstalter und auch die Fluggesellschaften. Sicher finden sich immer Kritikpunkte, aber Verordnung und Kontrollen haben Wirkung gezeigt und damit das so bleibt, konzentriert sich die Stadtverwaltung auf die letzten Unbelehrbaren.
Palma entwickelt sich mehr und mehr zu einer Top-Städtedestination, die den internationalen Vergleich nicht mehr scheuen muss. Im Gegenteil: Die hohen Ziele der Tourismusstiftung Palmas waren nicht zu hoch gesteckt und tragen bereits Früchte.